Freitag, 12. September 2008

Patrick, 20 Jahre

Interview von Patrick

Dein Vorname: Patrick
Dein Alter: 20
Herkunft: Werl


Frage: Was ist für dich der Tod?
Antwort: Der Tod ist für mich der klinische Hirntod des Menschen.

Frage: Wird in deinem Umfeld eher locker über den Tod geredet oder nicht?
Antwort: In meinem Umfeld ist der Tod kein Tabu-Thema, aber da es ein sensibles Thema ist, wird eher weniger darüber gelacht.

Frage: Hast du nähere Erfahrungen mit dem Tod?
Antwort: Persönlich nicht. Siehe Frage vier.

Frage: Hattest du einen Familiären Verlust zu beklagen, und wie bist du damit umgegange?
Antwort: Da ich aus einer recht "großen" Familie stamme, ist der Tod nichts fremdes für mich. Meine Oma mütterlicherseits, die bei uns gewohnt hatte, ist vor einigen Jahren gestorben. Sie war ein lieber Mensch und es ist zu bedauern, dass sie einen solchen Tod sterben musste, wie sie ihn gestorben ist. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mich ihr Tod nicht sonderlich berührt hat - er war abzusehen, weswegen ich mich darauf vorbereiten konnte. Trotzdem habe ich gedacht, dass es mir mehr hätte ausmachen müssen.

Frage: Wie denkst du über Selbstmord?
Antwort: Selbstmord ist für mich keine Option im Leben. Es ist die feige Flucht aus dem Leben.

Frage: Was hälst du von Sterbehilfe?
Antwort: Unter den entsprechenden Gegebenheiten (aussicht auf einen schmerzhaften und/oder langwierigen Tod) ist die Sterbehilfe eine sehr humane Sache.

Frage: Welches Lied würdest du dir wünschen, welches an deiner Beerdigung gespielt werden soll?
Antwort: Da für mich zum ersten eine "traditionelle" Beerdigung nicht in Frage kommt, trifft die Bezeichnung "Abschiednahme" besser zu. Zum Zweiten wünsche ich mir, dass bei eben diesem Geschehenis jemand meiner engsten Freunde ein Lied aussucht. Ich denke nicht, dass ich davon noch viel mitbekommen werde.

Frage: Einige Menschen wünschen sich verbrannt zu werden, wie denkst du darüber?
Antwort: Ich wünsche mir auch verbrannt zu werden, da eine Seebestattung wesentlich günstiger ist, als ein Sarg. Ich möchte meinen Hinterbliebenen nicht unnötige Kosten aufschwatzen.

Frage: Wenn du die Chance hättest, einen einzigen Satz zu den Menschen die du hinterlässt zu sagen, wie würde dieser Lauten?
Antwort: Ich denke ich würde das Wort an die wichtigste Person in meinem Leben richten, aber den genauen Wortlaut kann ich nicht nennen.

Frage: Jetzt die wahrscheinlich am häufigsten gestelle Frage. Hast du Angst vor dem Tod?
Antwort: Vor dem Tod an sich nicht, sterben werden wir alle. Ich fände einen schmerzhaften oder unangenehmen Tod jedoch äußerst... unangenehm.

Frage: Folgendes Szenario: Du stehst vor 2 Schaltern, drückst du den linken sterben 1000 Menschen, drückst du den rechten sterben 1000 Wale. Welchen würdest du drücken?
Antwort: Den rechten Schalter. Menschen haben ein Bewusstsein, von dem ich mich überzeugen kann, dass es da ist. Mit dem Bewusstsein gehen Liebe, Freunde, Verwandte und vieles anderes Hand in Hand. Bei einem Waal kann ich mich davon überzeugen. Wen interessieren außerdem Waale?

Frage: Wenn du die Wahl hättest zwischen einem plötzlichem Tod und einem Vorraussehenden Tod. Was wäre deine Wahl.
Antwort: Ein plötzlicher ungewisser (ich gehe mal davon aus, dass der plötzliche ungewiss ist) ist garantiert ein Segen, da einen diese Tatsache garantiert nicht so belastet, wie das ständige "Vor-Augen-Haben" des eigenen Todes.

Frage: Wenn du dem Tod an sich eine Farbe zuteilen müsstest, ausser Schwarz. Welche wäre das?
Antwort: Über so etwas mache ich mir keine Gedanken.

Frage: Auch eine sehr beliebte Frage, wenn du noch 1 Woche zu leben hättest. Was würdest du tun?
Antwort: So einiges. Mich von den meinigen Geliebten verabschieden. Viel mehr gibt es in einer Woche nicht zu tun.

Frage: Du hast eine tödliche Krankheit. Von wem würdest du am liebsten diese Nachricht mitgeteilt bekommen?
Antwort: So eine Nachricht möchte ich von niemandem überbracht bekommen. So simpel ist das.

Frage: Wenn der Tod eine Form hätte, welche wäre das?
Antwort: Siehe Frage 13.

Frage: Wo ist für dich der Unterschied zwischen Tod und Sterben. Gibt es den für dich überhaupt?
Antwort: Sterben ist der endgültige Weg zum Tod. Wer im Sterben liegt wird definitv alsbald tot sein.

Frage: Wie würdest du einem 6 jährigen Kind den Tod erklären?
Antwort: wie einem Erwachsenen. Tod ist biologisch gesehen, der Hirntod des Menschen. Was dann mit unserem Bewusstsein passiert wissen wir nicht.

Frage: Jemand tötet deine/n Sohn/Tochter oder deinen Lebenspartner, nur du kennst den Täter. Du hast freie Hand zu tun was du willst. Wie würde deine Entscheidung ausfallen was mit ihm passiert?
Antwort: Wer tötet, der muss damit rechnen selber zu sterben. Wer jemanden tötet, der von mir geliebt wird, der hat keine Vergütung seines Lebens verdient. Er muss ebenfalls sterben.

Frage: Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist mittlerweile doch schon sehr veraltet. Was ist deiner Meinung nach der Sinn des Todes?
Antwort: Da ich ein realist bin, ist für mich der Tod das Ausdünnen der Menschheit. Die natürliche Selektion laut Darwin. Die Alten und Schwachen sterben (wenn es ein "natürlicher Tod" ist), die Jungen und Starken leben weiter. Die Allgegenwärtigkeit setzt uns unter Druck und zwingt uns dazu uns fortzupflanzen. Somit wird ein Weiterbestehen der Rasse gesichert.

Keine Kommentare: